Der Auftritt des L’Orfeo Barockorchesters in Hohenems ließ sich nicht so einfach mit Pinselstrichen begleiten, da sich im Publikum leider eine Zuhörerin gestört fühlte. Ein paar versteckte Striche zum Klang der Musik gelangen wohl. Doch musste ich meine Untugend während des weiteren Konzertverlaufs sein lassen und den musikalischen Eindruck in Erinnerung „gießen“ zu jenen Tonaufnahmen, die während der Konzerte live entstanden waren. Obwohl das L’Orfeo Barockorchester auf die Größe eines Sinfonieorchesters gemäß den Anforderungen einer Schubertsinfonie angewachsen ist, wirkt der Klang sehr dicht, trotzdem transparent und fein aufgefächert auch bei explosiv einsetzendem Tutti. Die Sinfonie wird durch die historisch informierte Aufführungspraxis zu einem lebendigen Klanggemälde, in dem sich die Musiker*innen und das Konzertpublikum wiederfinden. Schubert hätte seine größte Freude mit der Interpretation. (Christa Moritz)
Entstehung der Zeichnungen: 5. Mai 2018, Schubertiade Hohenems, Hohenems, Markus-Sittikus-Saal.